Die Aroniabeere oder auch Apfelbeere stammt ursprünglich aus Nordamerika oder Kanada. Seit Jahrhunderten werden sie dort von Einheimischen gegessen und als Frucht oder Beere geschätzt. Ein alter Indianerhäuptling hat mal gesagt: „Wenn von uns jemand krank ist, schicken wir ihn in die Aroniasträucher“. Ein Russe Iwan W. Mitschurin hat weiter an den Beeren geforscht, die zu der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehören. Er hat die Aroniabeere auch mit Eberesche und Mispel gekreuzt. Dadurch, dass sie in Russland auch vom Militär erforscht worden sind, sind sie im ehemaligen Ostblock weit verbreitet.
In Europa forschen nun Wissenschaftler an der gesundheitlichen Wirkung von Aroniabeeren in Bezug auf Bluthochdruck, Diabetes, Durchblutungsförderung und der Stärkung des Immunsystems. In Deutschland wird die Aroniabeere vorwiegend in Bayern, Brandenburg und Sachsen angebaut. Der Anbau und der Ernteertrag hat in den letzten Jahren stetig zugenommen.
Inhaltsstoffe der Aroniabeeren
Aroniabeeren sind vom Fruchtfleisch her dunkelrot und enthalten sekundäre Pflanzenstoffe und Anthozyanen. Anthozyane und Flavonoide binden die reaktiven Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle und Antioxidantien haben eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Wirkungen. Des Weiteren enthalten sie Provitamin A, Vitamin B2, Vitamin K und Vitamin C. Durch ihre antioxidative Wirkung sind die Anthozyane ein guter Zellschutz im Körper des Menschen. Anthozyane können freie Radikale binden, die ansonsten für zahlreiche Krankheiten im Alter verantwortlich sind. Der Verzehr von Aroniabeeren hilft, freie Radikale im Körper zu reduzieren. Freie Radikale sind für Zellschädigungen und Zellentartungen verantwortlich. Die Aroniabeeren enthalten Bitterstoffe, die die Leber stärken und bei der Regeneration unterstützen. Durch die Heilwirkung werden Aroniabeeren in Polen und Russland als Heilpflanze gehandelt. Wegen der roten Farbe werden sie auch als Lebensmittelfarbe verwendet. Sie enthalten außerdem 0,6 bis 1,2 mg Blausäure pro 100 Gramm. Der Verzehr von kleineren Portionen ist laut dem Max-Rubner-Institut unbedenklich. Der Blausäuregehalt kann durch das Erhitzen reduziert werden.
Was gibt es für Produkte mit Aroniabeeren?
Die Aroniabeere wächst an Sträuchern, die erst im dritten Jahr nach Pflanzung tragen. Die Sträucher können bis 1 m oder bis zu 2,50 m hochwachsen und sind im Winter frosthart bis -30 °C. Die Erntezeit der Aroniabeere ist im September. Die Beeren schmecken leicht fruchtig und herb stringent, wenn sie vom Strauch gegessen werden. Sie werden zu leckerem Saft, Marmelade, Gelee, Tee, Likör, Pulver, Fruchtgummis und zu getrockneten Beeren verarbeitet. Als Konfitüre werden sie zusammen mit Orangen verarbeitet, getrocknete Aroniabeeren können wie Rosinen gegessen werden. Gemahlen werden sie in Smoothies getrunken, ansonsten werden die Beeren dampfentsaftet. Täglich reichen etwa 60 bis 100 ml Saft aus, um den Bedarf zu decken. Der Saft soll nicht auf nüchternen Magen getrunken werden. Aroniabeerensaft lässt sich gut mit stillem Wasser oder auch mit Apfelsaft zu einem lecken Getränk mischen. In Deutschland gibt es den Saft, Muttersaft und die Produkte im regionalen Direktverkauf. Sie können die Produkte auch online bei verschiedenen Händlern bestellen. Die Aroniabeeren werden, wenn sie reif sind im Herbst, schonend verarbeitet.
Aroniapflanzen können Sie auch in Ihren Garten setzen
Wer einen Platz im Garten dafür hat, kann sich auch Aroniapflanzen für die eigene Ernte bestellen und pflanzen. Sie können zum Beispiel zwei- bis dreijährige Pflanzen der Sorte “Nero” bestellen und sie ganzjährig einpflanzen. Die Aroniasträucher blühen im Frühjahr mit weißen Blüten und im Spätsommer oder Anfang Herbst können Sie die Beeren ernten. Die Früchte sind erbsengroß, wachsartig überzogen und von schwarzer Farbe ähnlich wie Heidelbeeren. Die Blätter des Strauchs sind ungefähr 2 bis 8 cm lang. Im Herbst verfärben sich die Blätter der Aroniasträucher tiefrot und Sie haben ein gutes Farbenspiel im Garten. Im Spätherbst, Winter oder im zeitigen Frühjahr kann auch ein Rückschnitt der Pflanze erfolgen. Die Sträucher sind pflegeleicht und müssen selten geschnitten werden. Vogelnetzte zur Erntezeit drüber spannen, denn Vögel essen auch Aroniabeeren.